UNSER SCHELLENBAUM
Restaurierter Schellenbaum mit den Trägern im Jahr 2019
Nicht nur ihrer Fahne haben die Benninghäuser Schützen stets die Treue bewahrt. Auch ihrem Schellenbaum! Ja, dieses herrliche mit Schellen behangene Rasselinstrument, dieses liebliche Klingeling, — das hat es ihnen früh angetan, das lieben sie, jung und alt.
Schon 1845 ging man mit der „Sammelliste für einen Schellenbaum" durch die Gemeinde und fand offene Herzen und Hände für das tragbare Glockenspiel. Die Spender sind heute noch in den Akten verewigt. Es ist zu lesen, daß die Musikanten 5 Thaler spendeten, der Herr Oberinspektor sich mit 1 Thaler, Pastor Fleige mit 1 Thaler und 15 Silbergroschen und Kaplan Piepenbrock mit einem Thaler eintrugen. Auch ein damals mit Glücksgütern gewiß nicht gesegneter Schulmeister Feldhege opferte 5 Silbergroschen.
So füllte sich der „Klingelbeutel" allmählich, zumal auch Musikfreunde aus dem gesamten Kirchspiel ihren Obolus springen ließen.
Die Schellenbaumträger werden in den Listen des Vorstands und Offizierskorps genannt, wobei man feststellt, dass lange Jahre fast immer dieselben Namen wiederkehren, so dass man nicht zu Unrecht vermuten kann, es wäre ein Privileg einzelner Familien gewesen, den Schellenbaumträger zu stellen. Der Schellenbaum brachte auch klingende Münze ein, wurde er doch sehr bald in der Nachbarschaft begehrt.
Die Benninghäuser zögerten nicht lange, ihn gegen eine angemessene Vergütung auszuleihen. So weisen die Abrechnungen Einnahmen aus Verleihungen an die Schützenvereine Erwitte, Göttingen, Hellinghausen und Eickelborn auf. Als eines Tages der „Baum repariert und die Schellen geputzt und gestimmt” werden mussten, waren 49,65 Mark fällig. Richtig geraten: die Schützen sammelten und zählten 77,50 Mark auf den Tisch. Dazu heißt es in der Abrechnung: „Der Überschuss ist zur Vereinskasse verrechnet."
Der Schellenbaum, ein Stückchen hell tönender Geschichte des Vereins, hat seinen guten Klang und Platz im Verein bis auf den heutigen Tag behalten.
Es ist Ehrensache, dass er in jedem Jahr beim Schützenfest mitmarschiert. Sogar vorne weg!